Othmar Obacht ringt mit der Teuerung

06. Dezember 2022

Leitzinserhöhungen von Nationalbanken, steigende Inflation, teurere Lebenskosten – solche Schlagzeilen liest und hört man derzeit regelmässig. Was bedeuten diese Vorzeichen für Sparerinnen und Sparer konkret und welche Fehlentscheide sollten sie vermeiden? Lernen Sie unseren fiktiven Herrn Obacht mit seiner auf den ersten Blick recht pragmatischen Inflations-Bewältigungsstrategie kennen und erfahren Sie, wie man es auch noch machen könnte.


«Was hat es denn mit dieser Inflation jetzt wirklich auf sich?», das fragt sich Othmar Obacht während er morgens die Zeitung liest. Dort heisst es, dass eben diese Inflation herrscht, wenn die Preise für Güter und Dienstleistungen steigen. Dadurch nehmen die Ausgaben für Privatpersonen und Unternehmen im Allgemeinen zu. Jedoch trifft es nicht alle gleich hart, denn die tatsächlich spürbare Teuerung hängt stark mit dem eigenen Konsumverhalten zusammen. Die Fahrerin eines Diesel-PKWs wird die Inflation beispielsweise aktuell viel stärker zu spüren bekommen als der öV-Pendler.

Doch für alle gilt: Wenn die laufenden Ausgaben höher werden, kann das trotz steigender Bankzinsen dazu führen, dass Sparziele in die Ferne rücken oder sogar unerreichbar wirken. Bei derart unsicheren Zukunftsaussichten lassen sich viele Personen zu Taten oder eben auch Unterlassungen hinreissen, die zwar aus menschlicher Sicht nachvollziehbar jedoch von einem finanziellen Standpunkt aus nicht ratsam sind.


Achtung vor Budget-Blindflügen

Doch beginnen wir von vorne – was kostet unser Leben überhaupt? Dessen ist sich unser Othmar Obacht nicht so recht bewusst. Bis jetzt ist sein Haushaltsbudget am Monatsende irgendwie immer aufgegangen, er verdient ja schliesslich auch gut. Die Krux an der Teuerung ist, dass sie in alltäglichen Ausgabeposten zwar sehr rasch spürbar wird, beispielsweise wenn das Gipfeli von der Bäckerei 5 Rappen teurer wird. Auch diese Mehrausgaben summieren sich natürlich, machen aber oft einen kleinen Anteil am Haushaltsbudget aus. Viel mehr schenken die grossen Positionen wie Strom, Krankenkasse oder Versicherung ein, welche oft nur einmal pro Quartal, Semester oder Jahr verrechnet werden und daher unter dem Radar fliegen. Mit anderen Worten bedeutet das für unseren Herrn Obacht, dass wohl sein Monatsbudget nach wie vor aufgehen mag, durch die Teuerung jedoch über längere Dauer ein Vermögensverzehr stattfindet, der für ihn möglicherweise lange unentdeckt bleibt.

Doch wie behält man den Überblick über die Finanzen? Zuallererst empfiehlt es sich, ein Budget zu erstellen. Dafür finden sich im Internet zahlreiche Empfehlungen und Vorlagen. Doch das beste Budget taugt nichts ohne regelmässige Überprüfung. Erst durch den Abgleich der tatsächlichen Einnahmen und Ausgaben wird sichtbar, ob die angezielte Sparquote überhaupt realistisch ist.

Unserem Othmar Obacht ist dieses Zusammentragen und Abgleichungen von Kontobelastungen zu mühsam. Er hat in seinem Raiffeisen E-Banking den Finanzassistenten entdeckt. Dieser sortiert und kategorisiert die Buchungen auf seinem Privatkonto automatisch und erstellt eine übersichtliche Darstellung seiner Einnahmen und Ausgaben. Diese Kategorien lassen sich im Monatsvergleich anzeigen, sodass Mehrausgaben sichtbar werden. So gewinnt und behält Herr Obacht ganz bestimmt den Überblick über seine Finanzen und kann dank einer zuverlässigen Sparquote weiterhin von seinen (finanziellen) Zielen träumen.


Achtung vor Spareifer am falschen Ort

Nachdem Herr Obacht nun sein Budget im Griff hat, stellt er mit Erschrecken fest, dass seine quartalsweisen Einzahlungen auf das 3a-Konto einen verhältnismässig grossen Anteil an seinen Ausgaben ausmachen. Die Teuerung und die unsicheren Zukunftsaussichten besorgen ihn. Gleichzeitig scheint seine Rente noch in weiter Ferne. Er spielt mit dem Gedanken, die 3a-Einzahlungen vorerst zu stoppen, um mehr Spielraum für kurzfristige Ausgaben und Investitionen zu haben.

Die Bedenken von Othmar Obacht sind verständlich und auf den ersten Blick scheint es effektiv, bei grossen Ausgabeposten anzusetzen. Doch seine Denkweise ist sehr kurzfristig und könnte ihn auf mittlere bis lange Sicht in finanzielle Bedrängnis bringen. Denn oft eliminiert man mit dem Streichen eines Ausgabepostens auch finanzielle Vorteile für die Zukunft. Unterbricht er beispielsweise jetzt seine 3a-Einzahlungen, wächst sein Vorsorgeguthaben nicht weiter und im Alter entstehen Vorsorgelücken. Auch entfallen ihm damit die steuerlichen Abzüge und die Steuerbelastung könnte zunehmen. Für Othmar Obacht lohnt es sich, mit online Rechnern oder mit seiner Bankberaterin genau hinzuschauen, welche Auswirkungen solche Entscheide auf seine finanzielle Gesamtsituation haben, denn diese ist immer individuell und kann nur selten mit allgemeinen Faustregeln und Tipps solide geplant werden.

Mit diesem genauen Hinschauen geht auch eine langfristige Planung der Geldangelegenheiten einher. Kennt Othmar Obacht heute schon grosse Ausgabeposten, die in naher oder ferner Zukunft auf ihn zukommen? Ist sein Puffer gross genug, um auch auf Unvorhergesehenes zu reagieren? Und kann er sich vielleicht sogar ganz grosse Träume wie eine Weltreise oder seine Frühpensionierung erfüllen? Seine neu ermittelte Sparquote hilft ihm dabei, gemeinsam mit seiner Beraterin konkret zu planen, sodass aus seinen Träumen Pläne werden, jedenfalls zumindest in finanzieller Hinsicht.

Fazit

Othmar Obacht wurde klar, dass das Bewusstsein über sein eigenes Budget und die frühzeitige Planung seiner ganz persönlichen finanziellen Zukunft seinen Handlungs- und Entscheidungsspielraum spürbar vergrössert. Er wird in Geldangelegenheiten weniger vor vollendete Tatsachen gestellt, hält beruhigt auch mal eine Wirtschaftskrise aus und kann an seinen Zielen weiterhin festhalten.

Ihre Beraterin oder Ihr Berater bei der Raiffeisenbank Regio Frick-Mettauertal unterstützt Sie auch in herausfordernden Zeiten gerne dabei, Ihre finanziellen Ziele zu erreichen. Vereinbaren Sie Ihren Termin ganz einfach online.

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